Gundermann #wildkräuter (3)

Vom Gundermann habe ich zum ersten Mal gehört, als meine Tochter vor vielen Jahren von einem Kindergeburtstag kam, bei dem auch eine Wildkräuterwanderung auf dem Programm stand. Im Gegensatz zu den ersten beiden Wildkräutern, die ich in dieser kleinen Serie porträtiert habe (Vogelmiere und Giersch), ist der Gundermann von kräftigem Aroma und wird daher als Würzkraut eingesetzt.

Gundermann ist auch unter dem Namen Gundelrebe bekannt und kann von März an fast das ganze Jahr gesammelt werden.

Gundermann – Fundorte

Gundermann wächst auf Wiesen und Weiden, aber auch in Laubwäldern. Tine Knauft, die mich bei meiner ersten Wildkräuterwanderung geführt hat, empfiehlt, an Feldrändern von Biobetrieben oder auf benachbarten (Streuobst-)Wiesen zu suchen, weil die Kräuter nicht so sehr belastet sind. Sie selbst sammelt bei ausgewählten Partnern. Einige Sammelhinweise – nicht nur für den Gundermann – hat sie auf ihrer Website wildesgruen.de zusammengestellt.

Gundermann – Aussehen

Im März waren erst einige zarte, violette Blüten an den kleinen Gundermann-Pflänzchen zu sehen (siehe Fotos unten, erstes und zweites Bild, von links), die nahe am Boden wachsen und daher auch ein schöner Bodendecker für den Garten sind. Später im Jahr wachsen die Triebe auch in die Höhe, wie auf dem rechten Foto zu sehen ist. Die Blüten können auch blau sein. Und die Blätter sind herz- bzw. nierenförmig und am Rand gezähnt.

Gundermann – Inhaltsstoffe und Verwendung

Verwendet werden können sowohl Blätter und Blüten als auch die Triebe des Gundermanns. Im Dreißigjährigen Krieg wurde er als Petersilien-Ersatz verwendet und heißt deshalb auch Soldatenpetersilie. Genau wie bei der Petersilie passt das würzige Aroma zu vielen verschiedenen Speisen. Die Blüten sehen im Salat schön aus, die Blätter sind eine tolle Zutat für Kräuterbutter. Weil Gundermann wie andere Kräuter beim Trocknen schnell das Aroma verliert, kann man ihn am besten konservieren, indem man ein Kräutersalz damit herstellt. So hat man auch schnell eine leckere Würze für Gemüse, Kartoffeln, Eiergerichte, Suppen – und vieles andere mehr.

Und sonst so:

Beim Gundermann besteht Verwechslungsgefahr mit anderen Wildkräutern, z.B. mit der Knoblauchsrauke oder der Taubnessel. Da diese Pflanzen aber ebenfalls essbar sind, ist das nicht schlimm. Es fehlt dann lediglich der Gundermann-typische, würzige Geruch und Geschmack. Insbesondere Pferde haben es da schon schwerer: Für sie ist Gundermann giftig.

Melanie Kirk-Mechtel
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