Das BarCamp Bonn 2017 – wieder mal gelungen!

Bei dem Titel könnte man meinen, ich wäre schon ein alter BarCamp-Hase, dabei war es nach dem BarCamp Bonn 2016 erst mein zweiter Anlauf. Da ich aber schon im letzten Jahr sehr begeistert war, kann ich nun mit Fug und Recht sagen, dass das diesjährige BarCamp Bonn (BCBN) im Konferenzzentrum des Posttowers meine Erwartungen noch übertroffen hat. Wieder mal gelungen! eben.

Wie ich in meinem Verwandten-, Freundes- und Kollegenkreis immer wieder mitbekomme, ist der Begriff BarCamp vielen Leuten noch nicht bekannt. Daher möchte ich meinen Beitrag damit starten, zu erklären, was ein BarCamp eigentlich ist.

Was ist eigentlich ein BarCamp?

Auf barcampbonn.de beginnt die Beschreibung eines BarCamps folgendermaßen:

Ein BarCamp ist ein offenes Veranstaltungsformat, bei dem alle aktiv mitmachen. Die Organisatoren und Sponsoren stellen zwar die Räume, Essen, Getränke und WLAN, aber das Programm für den Tag wird von den TeilnehmerInnen selbst gestaltet.

Nach der Begrüßung durch die Organisatoren, in diesem Fall Karin Krubeck, Sascha Förster und Johannes Mirus, stellen sich alle Teilnehmer kurz vor. Bei über 180 Teilnehmern (am Samstag) könnte das ziemlich lange dauern, wenn jeder die Chance zur ausführlichen Selbstdarstellung nutzen würde. Daher wird eine bestimmte Anzahl an Hashtags vorgegeben. Beim BCBN waren es der Name, der Beruf und ein besonderes privates Interesse (siehe Bild unten, Foto oben links).

Nach der Vorstellungsrunde sind die Teilnehmer an der Reihe, die eine Session anbieten möchten: Alle kommen nach vorne und stellen ihr Thema kurz vor. Per Handzeichen signalisieren die Teilnehmer ihr Interesse, und es wird geschaut, welcher Raum passt. Auf dem Bild unten, mittleres Foto, ist Sascha Förster zu sehen, der gerade überlegt, in welchem Raum und in welchem Slot (Zeitraum) er noch eine Themenkarte unterbringen soll. So entsteht der Sessionplan für den Tag, der kurze Zeit später auch online abrufbar ist (barcampbonn.de/sessions). Jetzt nur noch die interessanten Sachen rauspicken (und hoffen, dass nicht allzu viel parallel stattfindet) und los geht’s mit der Horizonterweiterung!

Themenvielfalt beim BarCamp Bonn 2017

Natürlicherweise sind auf einem BarCamp viele digitale Themen dabei – und das ist auch gut so. Sind doch viele der Besucher beruflich irgendwo im Bereich (digitale) Kommunikation unterwegs. Dass aber auch Sessions wie Ukulele zum Reinschnuppern, ein Whisky-Tasting oder ein Vortrag zum Thema Mediation angeboten werden, macht das Ganze rund. Die drei genannten Sessions habe ich nicht besuchen können, dafür habe ich aber andere Dinge gelernt:

  1. Meine erste Session war Erfolgsfaktoren von Social Media von Kleinunternehmen und Startups – Ein Praxisbeispiel. Hier zeigte Oliver Kekpka anhand von Social Media Posts für eine private psychologische Praxis, welche Aspekte wichtig sind, um Follower zu gewinnen. Überraschend war die große Reichweite auf Google+ – ein Kanal, der anscheinend besonders gut für Themen funktioniert, die auf Facebook zu persönlich sind: Infokanal mit aktuellen und spannenden News aus der Welt der Psychologie
  2. Direkt im Anschluss lauschte ich Tim Ebner, der den Wahlkampf des Bad Nauheimer Bürgermeister-Kandidaten Axel Bertrand digital begleitet. Ein sehr schönes Beispiel, wie sich ein Politiker sympathisch und bürgernah präsentieren kann, und dabei mit den verschiedenen Social Media Maßnahmen auch noch jede Menge Bad Nauheimer erreicht.
  3. Um 14:00 Uhr saß ich dann im Mini-Workshop Witzig in 140 Zeichen – Gagschreiben für FB, Twitter und Co. Ich hatte gehofft, dass es dort lustiger zugehen würde. Stattdessen war es eher anstrengend, sich einen Gag aus den Fingern zu saugen. Dass Witzigsein harte Arbeit ist, sagte uns aber eingangs schon die Comedy-Dozentin und Kabarettistin Renate Coch. Gelacht wurde trotzdem genug – wie übrigens auch in den anderen Sessions.
  4. Eigentlich hatte ich vor, nach dem Lustigsein etwas zu Streiten aber richtig vom Mediator Thomas Reis zu hören. Spontan schloss ich mich aber der Gruppe um Achim Meurer an, der Grundlagen zum guten Fotografieren (auch mit dem Smartphone!) vermittelt hat. In verschiedenen Übungen haben wir Muster, Zahlen sowie Licht und Schatten fotografiert, und unsere Ergebnisse stolz zur Beurteilung präsentiert. Bei der letzten Aufgabe zum Thema Kaffee stürmte die gesamte Gruppe auf das Team des Cafe-Rollers zu, der an beiden BarCamp-Tagen vor dem Posttower stand (köstlicher Kaffee – und auch noch kostenlos!) – das sollte man so natürlich eigentlich nicht machen 😉
  5. Von der Session Persönliches Wissensmanagement hatte ich mir die Erkenntnis erhofft, wie ich meine Infos und Dateien für Projekte besser strukturiere. Zuerst berichtete Olav Schettler, wie er Evernote für seine Arbeit nutzt(e). In der Zwischenzeit hat er selbst ein Tool für sein Wissensmanagement programmiert und stellt Knowfox zur freien Verwendung auf knowfox.com bereit, entweder gehostet oder zur Installation auf dem eigenen Webspace. Ich schaue es mir auf jeden Fall mal an. Letztendlich – egal mit welchem Tool – werde ich mir selbst erarbeiten müssen, wie ich mein Wissen effizienter managen kann…

Da die letzte Session keine ganze Stunde füllte, konnte ich noch ein bisschen in die Serientipps von Scotty schauen und saß auch gleich richtig für die Abschlussrunde mit Buchverlosung, mit der das BarCamp Bonn 2017 endete.

Das BCBN war übrigens zweitägig. Am Freitag gab es unter dem Motto Bonn bewegen den Themenschwerpunkt Mobilität. Leider bin ich da am Schreibtisch kleben geblieben, und war daher nur am Samstag vor Ort. Im nächsten Jahr schaffe ich hoffentlich beide Tage. Da ist das BarCamp Bonn bei der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin zu Gast. Ich freue mich schon drauf!

Das Essen, die tolle Orga und die gute Stimmung haben schon Andere gelobt, und auch zu anderen Sessions und aus anderen Perspektiven gibt es mittlerweile reichlich Berichte über das #BCBN17. Diese sind auf barcampbonn.de verlinkt, inklusive vieler Fotos und einiger Videos. Weitere Ergänzungen gibt es in den Kommentaren unter dem Beitrag. Das macht auf jeden Fall Lust, mal an einem BarCamp teilzunehmen, oder?

 

Melanie Kirk-Mechtel
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