Ich war ja schon ein bisschen traurig, dass die Spargelzeit am vergangenen Sonntag schon wieder vorbei war. Dabei habe ich sie dieses Jahr wirklich sehr genossen und weißen und grünen Spargel in unzähligen Variationen zubereitet. Nun erholen sich die Böden der Spargelfelder und ich freue mich schon auf die Saison 2019! Heimische Insekten und Feldbewohner haben dagegen schon jetzt Grund zur Freude, denn die wachsenden und blühenden Spargelpflanzen bieten ihnen Nahrung und Schutz. Viele deutsche Spargelbauern schaffen außerdem zusätzlichen Lebensraum in Form von Blühstreifen am Rand der Felder.
Nach dem Johannistag am 24. Juni beginnt die „Ruhephase“ für die Spargelpflanzen. Das Feld verwandelt sich danach im Nu in eine quirlige und summende Spielwiese für viele Insekten, Spinnen und Wildtiere. Die Spargelpflanzen erreichen eine Höhe von 1,50 bis zu 1,80 Meter und verzweigen sich stark. So bieten sie bis weit in den Herbst hinein einen attraktiven Lebensraum. Aber nicht nur das: Viele Spargelproduzenten haben Blühstreifen neben den Spargelfeldern angelegt, die Wild- und Honigbienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele andere Insekten anlocken. Feldbewohner wie Fasan und Hase finden hier Schutz.
Die Spargelproduzenten achten darauf, dass die Mischungen für die Blühstreifen aus heimischen Pflanzenarten – zum Beispiel Kräutern – bestehen. Diese sind optimal an die Boden- und Witterungsverhältnisse der jeweiligen Region angepasst. Im besten Fall stammt auch das Saatgut aus der Region. Dadurch wachsen die Pflanzen besonders gut und bieten den heimischen Insekten und Vögeln eine idealere Nahrungsquelle als nicht heimische Pflanzenarten. Durch optimale Standortbedingungen und ideale Artenkombination bleiben die Blühstreifen langfristig stabil.
Mit dem Mulchen und Einarbeiten des Spargellaubes und des Blühstreifens beginnen die Spargelbauern meist im Spätherbst, wenn das oberirdische Kraut abgestorben ist. Dann ist auch das vielseitige Leben darin zur Ruhe gekommen und befindet sich im Winterschlaf.
Die Blühstreifen kommen allen zugute: der Artenvielfalt, den Spargelpflanzen und letztlich auch dem Menschen.
Quelle: GMH – Grünes Medienhaus
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