Im Juli 2014 hatte ich auf docfood.info bereits über die Smiley-Offensive von foodwatch berichtet. Mit dieser Kampagne kämpfen die Verbraucherschützer dafür, dass das in Dänemark sehr erfolgreiche Smiley-System auch in Deutschland umgesetzt wird. Dabei handelt es sich um eine öffentliche Kennzeichnung der Lebensmittelkontrollen in Restaurants, Hotels und bei Einzelhändlern: Die Smileys geben auf einen Blick Auskunft darüber, wie die letzten Hygienekontrollen ausgefallen sind. Schlecht für Schmutzfinken, aber gut für alle, die sich um optimale Hygienebedingungen im Umgang mit Lebensmitteln kümmern. Einige Lobbyisten wehren sich hartnäckig gegen mehr Transparenz bei den Hygienekontrollen, aber es gibt auch Erfolge.
Nordrhein-Westfalen macht Lebensmittelkontrollen öffentlich
So hat Nordrhein-Westfalen nun beschlossen, alle Ergebnisse der amtlichen Lebensmittelkontrollen ab 2019 zu veröffentlichen. Zwar nicht als Smiley, sondern in Form einer Hygieneampel, aber die Aussage ist schließlich dieselbe: Prangt ein rotes Ampellicht neben der Eingangstür zum Metzger oder ins Bistro, kann man sich schon mal überlegen, ob man die dort angebotenen Lebensmittel wirklich essen möchte. Und im Umkehrschluss werden alle Gastronomen und Händler belohnt, die vorbildlich arbeiten – und das dürften die meisten sein. Außerdem hat das Smiley-System in Dänemark bewirkt, dass die Lebensmittelkontrolleure weniger zu tun haben. Denn wenn Schmuddelbetriebe nicht mehr im Verborgenen agieren können, stehen auch sie unter dem Druck, etwas zu verbessern.
Smiley-System bundesweit einführen
Auch wenn sich in NRW etwas bewegt hat – in den anderen Bundesländern sollen ebenfalls alle Menschen erkennen können, welche Lebensmittelbetriebe sauber und ehrlich arbeiten. Daher kämpft foodwatch gewohnt hartnäckig weiter und fordert, das Smiley-System endlich bundesweit einzuführen. Wer das unterstützen möchte, kann hier die Aktion per E-Mail unterzeichnen.
Auf der Website zur Aktion www.smiley-offensive.de melden sich viele, zum Teil prominente, Unterstützer zu Wort. Gastronomen und Händler können sich dort ebenfalls mit einem Beitrag in Wort und Bild beteiligen. Und hier gibt es das Aktionsvideo.
Bildquelle: Flickr/stu_spivack, Lizenz: CC BY-SA 2.0
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