Meine Eindrücke von der BIOFACH 2019

Obwohl ich es im letzten Jahr so angekündigt hatte, war ich auch diesmal nur zwei Tage auf der BIOFACH unterwegs, der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel in Nürnberg. Dementsprechend haben meine lieben Kolleginnen Gabi Freitag-Ziegler und Julia Icking und ich wieder nicht alles gesehen, was dort präsentiert wurde. Und auch Veranstaltungen kamen zu kurz. Aber schließlich mussten wir uns die Zeit von unserer „normalen“ Arbeitszeit abknapsen, und mehr war halt nicht drin. Trotzdem bin ich wieder mit einer Fülle an Eindrücken nach Hause zurückgekehrt. Ein paar der Produkte, die uns auf der Messe begegnet sind, möchte ich euch heute vorstellen.

Mushro Meatz – Pilz als Burger

Eigentlich total simpel, aber keine schlechte Idee: Der Biopilzhof Leipzigerland vermarktet seine Riesenchampignons als vegane Burgerpatties. Die Portobello-Pilze enthalten wenig Wasser und sind dadurch sehr fest und aromatisch. Einfach braten oder grillen und mit anderen Zutaten einen Burger bauen. Champignons sind ja dafür bekannt, dass sie den „umami“-Geschmack haben, den viele Fleischfreunde bei veganen und vegetarischen Gerichten vermissen.

www.biopilzhof.de

Lustigerweise konnte ich auf der Website des Unternehmens keine Infos zu den Burger-Pilzen finden, dafür aber bei der BIO COMPANY.

Bio-Zentrale – Kraft der Natur

Die Bio-Zentrale Naturprodukte GmbH wurde 1976 gegründet und produziert und vermarktet seitdem unter anderem die Marke „biozentrale“. Ich kenne sie aus dem Bio-Regal meines EDEKA. Auf der BIOFACH präsentierte der Bio-Vollsortimenter nicht nur 15 Produktneuheiten, sondern zeigte sich auch im neuen Gewand, mit überarbeitetem Verpackungsdesign (inklusive neu gestaltetem Logo) und einer neuen, klaren Markenpositionierung. Besonders gespannt bin ich auf die innovativen „WIE REIS“-Produkte, eine Beilagen-Alternative aus aus Erbsen, Linsen und Kichererbsen, die aussieht wie Reis und – im Gegensatz zu ganzen, getrockneten Hülsenfrüchten – nur neun Minuten Garzeit benötigt. Weitere Neuheiten der Bio-Zentrale sind Superfoods wie Kakaonibs, Goji-Beeren und Flohsamenschalen, drei neue Müsli-Variationen und drei neue Riegel sowie in Meersalzlake eingelegte Jackfruit. Außerdem achtet das Unternehmen auf möglichst umweltgerechte Produktverpackungen, z. B. aus Graskarton und ohne Verbundkunstoffe, sodass die Verpackungen optimal getrennt, sortiert und stofflich verwertet werden können. Das belegt das neue, offizielle Siegel Made for Recycling.

www.biozentrale.de

Prisecco Cuvée

Fruchtige, prickelnde Getränke ohne Alkohol – das sind die Prisecchi der Manufaktur Jörg Geiger. Schön für alle, die als alkoholfreie Alternative zum guten Essen oder bei einer Feier nicht auf süße Kinderbrause ausweichen möchten. Mir hat der „Cuvée Nr.25“ sehr gut gefallen, eine Mischung aus Apfel- und Birnensaft mit Schlehe und Douglasienspitzen (ja, Douglasien sind diese Nadelbäume).

Manufaktur Jörg Geiger

Kaestler – mehr als Kräuterbutter

Am Anfang stand die Kräuterbutter von Mama Birgit Lindner, daraus wurde dank Sohn Patrick Lindner (nicht der Schlagersänger) die Kaestler GmbH. Diese produziert Bio-Kräuterbutter mit und ohne Knoblauch, Bio-Gemüsebutter, Bio-Kürbisbutter und Bio-Steinpilzbutter. Nichts für Veganer, aber eine sehr leckere Angelegenheit für alle, die statt Wurst und Käse mal etwas Anderes aufs Brot streichen möchten. Schön ist auch die Umverpackung, die aus Graspapier gefaltet ist.

www.kaestler.com

Bio-Jackfruit im Glas und getrocknet

Mit der Bio-Jackfruit Jackie F. der Bonner Gründerin Julia Huthmann gibt es hier in meinem Blog schon ein Rezept. Demnächst ist der vegane Fleischersatz aus unreifer Jackfrucht auch im Glas statt in der Konservendose zu haben. Die getrocknete Variante in der Tüte ist aus der reifen Frucht hergestellt. Die ist nämlich süß und wird in asiatischen Ländern als Obst gegessen.

www.jackyf.com

Sanchon Saucen und Aufstriche

Der Bio-Lebensmittelhandwerker Sanchon stellt Brotaufstriche und viele verschiedene Saucen her. Eine der Neuheiten ist eine Zubereitung aus Jackfrucht, die dem Pulled Pork nachempfunden ist. Ich habe nicht selbst probiert, aber mir sagen lassen, dass es sehr lecker sei. Neben dem Pulled Jackfruit mit leichter Rauchnote gibt es Chili sin Carne und Seitan Gulasch als neue, internationale Spezialitäten. Wer braucht da noch Fleisch?

www.sanchon.de

Würz Zauber von Die kleine Mühle

Ich gebe zu, dass ich auf der Messe nicht kapiert hatte, dass Die kleine Mühle eine (neue) Marke der Teutoburger Ölmühle ist. Probiert habe ich eine Gemüsesuppe, die ein paar Tröpfchen Knoblauchöl enthielt. Das schmeckte überraschend natürlich. Wahrscheinlich liegt das an dem schonenden Prozess, mit dem die Würzöle hergestellt werden. Leider konnte ich nicht mehr dazu recherchieren, da die Produkte anscheinend so neu sind, dass es noch keine Infos auf der Website gibt.

www.die-kleine-muehle.de

Und damit ich zum Ende komme, hier noch ein paar Eindrücke als Bildergalerie:

Sehr spannend war auch noch der Messestand des Bio-Großhändlers für Obst und Gemüse Eosta, der unter anderem Laser-Branding für Obst und Gemüse anbietet. Dazu schaffe ich hoffentlich in den nächsten Tagen einen eigenen Blogbeitrag. In einem Artikel für das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) hatte ich schon über die „True Cost“-Blume von Eosta bzw. dessen Handelsmarke Nature & More berichtet, ein Modell, das versteckte Kosten bei der Lebensmittelproduktion für Verbraucher sichtbar macht. Hier schonmal ein paar Bilder als Vorgeschmack:

Statt wie ich einzelne Produkte oder Unternehmen herauszupicken (das muss die PR-Frau in mir sein), berichtet Sabine Schlimm eher ganzheitlich über ihre Eindrücke von der BIOFACH. Sehr klug und auf den Punkt gebracht, finde ich. Jedenfalls kann ich jede ihrer Aussagen unterschreiben!

Melanie Kirk-Mechtel
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2 Kommentare

  1. Oh, jetzt bin ich zum Schluss ein bisschen rot geworden – danke schön! Ich finde ja auch Deinen Überblick über die Neuheiten sehr spannend, denn viele davon habe ich total übersehen. Immer wieder beeindruckend, was man alles an zwei Messetagen NICHT sieht und mitkriegt …

    • Sehr gerne! Ich finde es total bereichernd, dass wir alle aus einem anderen Blickwinkel auf das Geschehen schauen und uns austauschen und gegenseitig ergänzen können. Es wäre mal interessant zu testen, ob man an drei Tagen so viel mehr sehen würde als an zwei oder ob man dann einfach platt wäre und nichts mehr aufnehmen könnte…

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