Palmkohl-Versuch zum Ende der Saison

Risotto mit Palmkohl

Eigentlich ist die Saison schon beendet, aber bei meinem Lieblings-Gemüselieferanten, dem Hofladen Hartmann aus Bornheim, der auch meine Marktschwärmerei beliefert, gab es noch Palmkohl, den ich schon längst unbedingt mal probieren wollte. Die Pflanze mit dem lateinischem Namen Brassica oleracea var. palmifolia gilt als Urform des Grünkohls. Schon die alten Römer sollen ihn angebaut haben, und noch heute genießt man den Kohl vor allem in Italien.

Palmkohl
Um ehrlich zu sein, war die Blätter-Ausbeute von meinen Palmkohl-Stängeln nicht allzu riesig. Nicht nur das ist wahrscheinlich ein Grund, weshalb das Gemüse nicht in Supermärkten zu finden ist. Wie bei allen alten Sorten lohnt es sich aber, mal etwas Neues zu probieren. Denn das Geschmackserlebnis ist eine schöne Abwechslung zum Einerlei der gängigen Sorten.

Oben seht ihr meinen Einkauf von Montag. Für das erste Gericht mit Palmkohl brauchte ich aber nur 130 Gramm. Die restlichen Blätter habe ich von den dicken Stängeln abgeschnitten, gewaschen und trocken geschleudert. Die werde ich hoffentlich morgen verarbeiten können, falls ich einigermaßen früh Feierabend machen kann.

Palmkohl-Risotto

Für ein Mangold-Risotto gibt es hier ja schon ein Rezept. Bestimmt funktioniert es auch, wenn ihr Mangold komplett gegen Palmkohl austauscht. Eventuell könnte es aber ein wenig intensiv schmecken. Für meinen heutigen, ersten Versuch mit dem Urkohl habe ich eine kleinere Menge verwendet. Beim Schneiden roch es ein wenig wie frisch gemähte Wiese und beim Kochen ein wenig säuerlich, also nicht nach jedermanns Geschmack. Daher würde ich eher dazu raten, mit kleineren Palmkohlmengen zu beginnen, zumindest bei Risotto.

Zutaten:

100 g Palmkohlblätter
2 kleine Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
2 EL Olivenöl
300 g Risottoreis (Arborio oder Carnaroli)
150 ml trockener Weißwein
etwa 800 ml Gemüsebrühe
20 g Butter
80 g Parmesan
Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken. Palmkohlblätter von den dicken Blattrippen befreien, waschen, trocken schleudern und in feine Streifen schneiden. (Die 100 Gramm sind netto gemeint, also die Menge, die nach dem Putzen übrig bleibt.) Parmesan reiben.

Olivenöl in einem Topf erhitzen, Zwiebel- und Knoblauchwürfel darin andünsten, Risottoreis und Palmkohl hinzufügen und kurz mitdünsten.

Mit Weißwein ablöschen und einköcheln lassen. Dann nach und nach die Gemüsebrühe zugeben und immer wieder gut umrühren.

Wenn der Reis gar ist, Butter und 40 g Parmesan unterrühren.

Palmkohl-Risotto mit restlichem Parmesan servieren.

Mein Resümee:

Palmkohl schmeckt nicht wirklich wie Grünkohl, aber er schmeckt – so fiel auch das Urteil der mitessenden Teenager aus. Wenn die Saison kommenden Herbst wieder losgeht, werde ich auf jeden Fall ein wenig damit experimentieren.

Palmkohl vernetzungscaféSo kann Palmkohl auch aussehen (wenn er noch nicht geschossen ist). Das Fotos stammt vom 1. Ökologischen Vernetzungscafé, das von der Bio-Stadt Bonn veranstaltet wurde und am 18. Dezember 2019 unter dem Titel „Bio-Landwirtschaft einfach erklärt“ im MIGRApolis-Haus stattfand.

Melanie Kirk-Mechtel
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