Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen hatte in Frankreich eine Million Zuschauer und wurde mit einem César – dem französischen Oscar – als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Ich habe den Film im Rahmen der Bonner filmfair im Kino gesehen. Seit ein paar Tagen ist er aber auch überall als DVD und in anderen Formaten erhältlich. Meine Empfehlung: unbedingt anschauen!
Worum geht es?
Am Anfang steht eine Studie in der Zeitschrift Nature, in der die Forscher den Zusammenbruch unserer Zivilisation in den nächsten 40 Jahren voraussagen, sollten wir nichts ändern. Aktivist Cyril Dion und Schauspielerin Mélanie Laurent reisen mit ihrem Team um die Welt und besuchen Projekte und Initiativen, die sich bereits auf den Weg gemacht haben, um uns vor dem drohenen Kollaps zu retten. Sie zeigen alternative ökologische, wirtschaftliche und demokratische Ideen, mit der sich unsere Zukunft anders gestalten ließe, von urbaner Landwirtschaft und Müllvermeidung über regionale Währungen in England und der Schweiz bis hin zum skandinavischen Schulsystem.
Dabei ist der Film in folgende 5 Kapitel unterteilt, die jeweils kurz anmoderiert werden:
- Landwirtschaft
- Energie
- Wirtschaft
- Demokratie
- Bildung
Erzählende Passagen sind auf Deutsch, die Interviews mit Experten und Aktivisten auf Französisch oder Englisch und mit Untertiteln. Dazu gibt es schöne Bilder und wunderbare Musik. Im Zentrum stehen jedoch diejeweiligen Projekte und ihre Protagonisten, die zum Teil sehr liebevoll porträtiert werden. Ob essbare Städte, Permakultur, autonome Stromversorgung oder Müllvermeidung – man sieht hier keine spinnerten Einzelkämpfer, sondern, dass solche Konzepte wirklich funktionieren, auch wirtschaftlich. Da fragt man sich, warum es nicht bereits viel mehr Nachahmer und Mitstreiter gibt…
Prädikat: wertvoll
David Nabarro, UN Beauftragter für Klimapolitik und nachhaltige Entwicklung sagt über Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen:
Dieser Film sollte Teil der Ausbildung aller politischen Verantwortlichen weltweit sein!
Meiner Meinung nach müsste ihn jeder Schüler zu sehen bekommen – schließlich weiß man vorher nicht, wer von ihnen zum politischen Entscheider wird. Und auch mich hat der Film sehr bewegt, obwohl ich viele der gezeigten Beispiele schon kannte. Die zwei 16-jährigen Mädels, die mich begleitet haben, waren ebenfalls tief beeindruckt. Als der Abspann losging, hatte ich sogar spontan das Bedürfnis zu klatschen, obwohl ich das im Kino sonst albern finde. Zum Glück setzte umgehend Applaus ein, in den ich dann einfallen konnte ;-).
Für Lehrer, Erzieher & Co. gibt es übrigens auch pädagogisches Begleitmaterial auf der Film-Website zum Download.
Eine schöne Kritik ist zum Filmstart im Juni in der Zeit erschienen.
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