Am vergangenen Samstag habe ich an einer Kräuterwanderung im Demeter Garten von Schloss Türnich in Kerpen teilgenommen, und es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich mit gebeugtem Haupt über eine Wiese laufe. Eingeladen hatte Anne Fuentes vom Kölner Slow Food Convivium, gemeinsam mit Dorle Gothe von der Regionalwert AG Rheinland.
Treffpunkt war vor dem Café von Schloss Türnich, wo wir noch einen leckeren Kaffee in der Vormittagssonne genießen konnten, bis alle der gut 20 Teilnehmer eingetrudelt waren. Nach kurzer Begrüßung und Vorstellung des Ablaufs führte uns die zertifizerte Kräuterpädagogin und Fachfrau für Bio Goumet Ernährung Tine Knauft auf die Wiesen rund um die landwirtschaftlichen Anbauflächen von Schloss Türnich.
Nicht zu viele Wildkräuter auf einmal sammeln
Wichtiger Tipp der Wildkräuter-Expertin, besonders für Einsteiger: Erst eine Handvoll Wildkräuter kennenlernen und gezielt sammeln, um Sicherheit bei der Bestimmung zu bekommen. Wenn man nämlich mal richtig hinschaut auf eine Wiese, sieht man dort eine Unzahl von verschiedenen Pflänzchen. Mein Liebling war sofort die Vogelmiere, die ganz nah am Boden wächst, hübsche weiße Blüten hat und im Geschmack an junge Maiskolbe erinnert – perfekt für den Salat, für Augen und Gaumen!
An verschiedenen Stellen zeigte uns Tine, wie Brenn- und Taubnessel, Giersch, Vogelmiere, Schafgarbe, Knoblauchsrauke, Wiesen-Bärenklau, Kletten-Labkraut, Gundermann und Breit-Wegerich aussehen und schickte uns in Grüppchen zum Sammeln los. Was wir später mit den Kräutern zubereiten würden, hatten wir vorab besprochen – so pflückten wir nur das, was wir zum Würzen oder für Suppe und Salat brauchen würden. Theoretisch kann man die Wildkräuter natürlich auch trocknen.
Verarbeiten der Wildkräuter und gemeinsames Essen
Nach ungefähr zwei Stunden kehrten wir zum Schloss zurück, wo draußen Zutaten und Gerätschaften für die Verarbeitung unserer Ernte bereit standen. In mehreren Kleingruppen wurden die verschiedenen Wildkräuter dann zu Kräutersalz, Salat, Brennessel-Suppe (mit frittierten Brennnesselblättern als Topping) und Wildkräuter-Butter verarbeitet und gemeinsam am großen Tisch in der Sonne verspeist. Christine hatte ein köstliches Brot gebacken, Teilnehmer hatten noch besondere Walnüsse und Eier mitgebracht, und ich musste wieder mal feststellen, wie einfach es doch sein kann, gut zu essen!
Während wir aßen, erzählte Dorle Gothe noch ein wenig über die Regionalwert AG Rheinland, deren Vorstand sie ist, und die gemeinsam mit der Regionalbewegung NRW für eine erfolgreiche und nachhaltige Regionalentwicklung einsteht. Die Finanzmittel aus dem Verkauf von Bürgeraktien investiert die Regionalwert AG Rheinland in nachhaltige Projekte der biologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft. Infos zu den Projekten gibt es auf www.regionalwert-rheinland.de.
Mein Fazit
Eine tolle Wildkräuter-Führerin, ein nettes Trüppchen und viele neue Eindrücke an einem sonnigen Tag – was will man mehr? Ich werde es sicher nicht besonders häufig schaffen, über die Wiesen zu ziehen, nehme mir aber vor, ein paar meiner neuen Lieblingskräuter demnächst vorsichtig auszugraben und ins Hochbeet zu setzen. Und das Wildkräuter-Buch, das ich vor einiger Zeit als Rezensionsexemplar bekommen habe, werde ich auch ganz bald in einem Blogbeitrag besprechen!
Wenn Ihr auch Lust auf Wildkräuter bekommen habt, dann schaut doch mal auf Tine Knaufts Website unter www.wildesgruen.de oder auf Facebook unter wildesgruenKoeln.
Hier noch ein paar Eindrücke. Porträts einiger Wildkräuter gibt es dann in Kürze.



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