Foodblogger-Treffen auf dem Biohof Bursch

Am vergangenen Samstag habe ich drei schöne und interessante Stunden auf dem Biohof Bursch in Bornheim-Waldorf verbracht. Lothar Tolksdorf, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit des Hofes, hatte Foodblogger aus Bonn und Köln ins Winter-Café eingeladen. Auch wenn es einige Kollegen nicht mehr geschafft hatten, waren wir doch ein nettes Häufchen, das sich um den großen Tisch im gemütlichen Winterzelt versammelt hatte. Bei einem Heißgetränk lauschten wir dann erst einmal Lothars Informationen über den Hof, bevor wir zu einem ausführlichen Rundgang mit kulinarischem Zwischenstopp in der Hofküche starteten.

Eins schon vorweg: Der Hof ist auf jeden Fall eine Reise wert. Ob zum Einkaufen, zum Kaffeetrinken oder Mittagessen. Zu leckeren Dingen gibt es eine schöne Atmosphäre und ein sehr freundliches Team.

Geschichte des Biohof Bursch

Der Biohof Bursch ist ein Familienbetrieb in vierter Generation. Heute wird er von Heinz Bursch und seiner Schwester Renate geführt, gemeinsam mit rechter Hand Irene. 1964 stellte Heinrich Bursch den Betrieb auf ökologische Erzeugung um, und erhielt für sein Engagement 1994 sogar das Bundesverdienstkreuz. Nach 28 Jahren als Bioland-Betrieb, wird der Biohof Bursch seit 2007 nach den strengen Vorgaben des Demeter-Verbandes bewirtschaftet. Die Produkte werden ausschließlich direkt vermarktet, und zwar auf mittlerweile 17 Märkten in Köln, Bonn und Umgebung und im eigenen Hofladen, in dem auch ein Bio-Vollsortiment angeboten wird. Fleisch und Wurst stammen von der BioMetzgerei Huth.

Infos zur Demeter-Wirtschaftsweise

Das zentrale Ziel der biologisch-dynamischen Landwirtschaft nach Ideen des Anthroposophen Rudolf Steiner ist die Aktivierung von Kräften, die Boden, Pflanze, Tier und damit auch den Menschen revitalisieren. Eine wichtige Rolle spielen dabei die biologisch-dynamischen Präparate, die ausnahmslos aus natürlichen Wirkstoffen bestehen. So zeigte uns Lothar zum Beispiel das Holzfass, in dem einige Gramm Hornkiesel eine Stunde lang mit Wasser verrührt werden. Das so genannte dynamisierte Wasser wird dann auf dem Feld versprüht. Dabei reicht der Inhalt eines Fasses für ca. 15 Hektar. Die Konzentration des Präparates ist also ähnlich gering wie in der Homöopathie. Ebenso wie bei homöopathischen Mitteln kann auch die Wirkung der Präparate nicht naturwissenschaftlich belegt werden. Andersherum kann es aber auch nicht schaden – und die Produkte sprechen für sich. Erwiesen wurde dagegen, dass bei biologisch-dynamischer Landwirtschaft die Fruchtbarkeit des Bodens signifikant höher ist als bei konventioneller und dass bei früher konventionell bewirtschafteten Böden einige Jahre nach der Umstellung auf biologisch-dynamischen Anbau die Artenvielfalt, die Menge an Mikroorganismen und der Humusgehalt signifikant ansteigen.

Produkte vom Biohof Bursch

Neben ca. 70 eigenen saisonalen Obst- und Gemüsearten, die auf einer Fläche von 60 Hektar auf den Feldern und in Folientunneln wachsen, bietet der Biohof Bursch weitere Produkte an, die möglichst ebenfalls aus Demeter- oder aus Bioland-Abau stammen. Eine Besonderheit sind die eingeweckten Gerichte, die Köchin Wioletta in der Hofküche zaubert. Hier durften wir Grünkohl, Sauerkraut mit Linsen und Kartoffeln, Rote-Beete- und Kürbis-Suppe sowie Aufstriche und Chutneys und weitere Leckereien probieren, für die sich eine Fahrt nach Bornheim-Waldorf schon lohnt.

Außerdem werden jedes Jahr 40 Tonnen Sauerkraut gestampft, das ohne Milchsäurebakterien hergestellt wird und daher vegan ist.

Der Besuch am Samstag wird sicher nicht mein letzter gewesen sein. Vielleicht schleppe ich demnächst meine Familie zu Kaffee und Kuchen ins Wintercafé und nutze die Gelegenheit für einen kleinen Einkauf. Diesmal hatte ich die leckeren, selbst gemachten Gewürzgurken in der Einkaufstasche, dazu Wirsing, Kartoffeln und Rosenkohl, mit denen wir gut übers Wochenende gekommen sind. Was ich daraus gezaubert habe, gibt es demnächst als Rezept in der Kategorie Ernährung.

Meine Kollegin Gabi Freitag Ziegler hat das Treffen auch schon in ihrem Blog-Salat verarbeitet. Im Beitrag von Anna auf vamily.de könnt Ihr mich gebannt auf mein iPhone starren sehen und Daniela von danielas-foodblog.de hat netterweise auf alle Teilnehmer verlinkt. Küchenjunge Christian Lersch berichtet nicht nur in seinem Blog vom Tag auf dem Demeter-Hof, sondern hat auch noch einen Podcast auf kuechen-funk.de online gestellt.

Ich finde es schön, wie jeder seine Eindrücke vom Tag verarbeitet hat, und freue mich auf ein Wiedersehen im Frühling!

Infos rund um den Hof und die Produkte gibt es auf www.biohof-bursch.de.

 

 

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Melanie Kirk-Mechtel
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1 Kommentar

  1. Danke für den Denkanstoß, liebe Annelie. Dort müsste es natürlich heißen …das ohne den Zusatz von Milchsäurebakterien (die ggfs. von tierischen Nährmedien stammen) hergestellt wird… VeganerInnen werden es schätzen – dem Rest ist es sowieso egal 😉

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