Superfood Quinoa wächst auch in Deutschland

Schwarze, rote und weiße Quinoa-Körner

Das glutenfreie Pseudogetreide Quinoa wird immer beliebter – und das nicht nur bei Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit sondern auch bei vielen anderen ernährungsbewussten Genießern. Der Haken am steigenden Absatz: In den südamerikanischen Herkunftsländern steigen die Preise für eins der dortigen Grundnahrungsmittel, sodass die arme Bevölkerung auf andere Nahrungsmittel ausweichen muss und Kleinbauern von Großbetrieben verdrängt werden.

Wissenschaftler der Uni Hohenheim haben es nun geschafft, Quinoa erfolgreich auf deutschem Boden anzubauen. Das ist beachtlich, denn eigentlich wächst das Fuchsschwanzgewächs in den Anden. Dort diente es den Inkas und den Azteken schon vor Tausenden von Jahren als Grundnahrungsmittel.

Landschaft mit Quinoa

Quinoa aus heimischem Anbau

Quinoa, das „Gold der Inkas“, gedeiht am besten auf einer Höhe von bis zu 4.500 Metern Höhe. Deshalb hieß es lange, das mitteleuropäische Klima sei ungeeignet, um diese Pflanzen großflächig und gewinnbringend anzubauen. Schon in den 1980er Jahren  machten Forscher der Uni Hohenheim die ersten Anbauversuchen mit dem Pseudogetreide.  Vor fünf Jahren wurden die Versuche intensiviert und seitdem konnten gute Ernteergebnisse erzeilt werden.

Um in unserem kälteren Klima anbauen zu können, mussten wir nach Sorten suchen, die bereits in klimaähnlichen Gebieten wachsen und sich an die Bedingungen angepasst haben.

sagt Prof. Dr. Simone Graeff-Hönninger vom Fachgebiet Allgemeiner Pflanzenbau. Als ersten Schritt für den Anbau musste also das geeignete genetische Material zusammen gesucht werden. Entsprechend den Anforderungen der Pflanzen mussten dann noch die richtigen Anbausysteme ausgetüftelt und die optimalen Aussaat- oder Erntezeitpunkte herausgefunden werden. Final sei dann noch die Qualität des geernteten Materials entscheidend, so Prof. Dr. Graeff-Hönninger. Denn diese sollte möglichst der Qualität der ursprünglichen Anbauländer entsprechen, damit eine technologische Weiterverarbeitung in entsprechende Lebensmittelprodukte gewährleistet werden könne.

Der heimische Anbau von so genannten Superfoods hilft nicht nur den Kleinbauern aus Südamerika, sondern auch den hiesigen Erzeugern.

Damit schaffen wir attraktive Produkte und neue Einnahmequellen für die hiesigen Landwirte.

so Graeff-Hönninger. Bis es so weit ist, dass Quinoa in großen Mengen in Deutschland angebaut wird, können Verbraucher durch den Kauf von fair gehandelten Superfoods zumindest einen kleinen Teil dazu beitragen, die Kleinbauern in Südamerika zu unterstützen.

Informationen über das Superfood Quinoa gibt es unter www.quinoa.info. Und auf www.quinoa-rezepte-vegan.de sind süße und herzhafte Rezeptideen für vegane Quinoa-Kreationen zusammengetragen – sieht alles sehr lecker aus!

Quelle: Universität Hohenheim

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Melanie Kirk-Mechtel
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